Lot 137
Martin Mainer (1959) ZWEI SKULPTUREN

150 x 79 cm (h x b)

Rufpreis
160 000 CZK
   |   6 400 EUR
Erzielter Preis
190 000 CZK
   |   7 600 EUR
preis ohne Aufpreis
Ein energisches expressionistisches Gemälde, inspiriert von tatsächlich existierenden Statuen - die blaue betende stellt den Künstler dar; der später entstandene rote Torso ist seine ehemalige Geliebte. Im Laufe der Zeit wandelte sich das Gemälde und nahm andere Bedeutungen an. "Ich habe Modelle immer gerne als Skulptur gemacht, und diese dann gemalt - diesen Weg bin ich sehr oft gegangen - Tintoretto und seine kleinen Kulissen für seine großen Werke, das hat mich damals wie heute inspiriert. Statuen sind genauso mein Schicksal wie Bilder." Das hier und heute angebotene Werk zählt zu den letzte Werken der frühen Schaffensperiode des Künstlers. Es entstand Ende der 1980er-Jahre und befindet sich noch in seinem Besitz. Erstmals gezeigt wurde es bei der inoffiziellen Ausstellung "Konfrontationen I", am 31. Oktober 1984 in der Krymská Straße, welche die damalige Staatspolizei der Tschechoslowakei am 4. November 1984 für die Öffentlichkeit sperrte. So wurden die Namen der Maler der "neuen Welle" bekannt, die sich durch ihren sinnlichen, emotionalen und expressiven Malstil auszeichneten. Die Wurzeln von Martin Mainers Werk liegen in der Generation der 80er-Jahre, die bei der Gestaltung der Kunstszene nach der Samtenen Revolution maßgeblich mitwirkte. Die frühe Inspiration fand der Künstler in der Expressivität der böhmischen Barockmalerei. Nach der Verleihung des Jindřich-Chalupecký-Preises im Jahr 1993 ging er nach Kalifornien, wo er ein Praktikum machte. In dieser Zeit lernte er auch den Philosophen Richard Alpert (Ram Dass) kennen. Diese grundlegende Inspiration durch die indische und östliche Philosophie prägt seine Arbeit bis heute. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist sein sensibles Herangehen bei der Auswahl seines Materials, das er aufgrund seines Verhältnisses zur Umgebung wählt, in der das Gemälde entsteht (bspw. Papiermappen für Krankengeschichten, Wachspapier für Elektriker, Farbe aus Alpengestein, Druckerfarbe oder Schaumstoffmatratzen). Martin Mainer ist Professor an der Akademie der bildenden Künste in Prag - Malatelier IV; seine Arbeit und seine pädagogische Tätigkeit machen ihn zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten der zeitgenössischen tschechischen Kunst. Zitat aus der Korrespondenz mit dem Künstler.