Lot 53

Josef Loukota (1879 - 1967) SITZENDE VIOLINISTIN

Anmutige weibliche Kurven inspirierten Josef Loukota zu zahlreichen hervorragenden Gemälden, zu welchen zweifellos auch das vorliegende Werk Sitzende Violinistin zählt. Dieser geschmackvolle und diskrete Akt einer jungen, nur teilweise mit einer Draperie verhüllten Frau ist etwas anders als Loukots übliche romantische Handschrift mit leuchtenden Farbtönen und scharfem Licht. Die in dunklerer Umgebung mit weichem Licht Sitzende Violinistin liest konzentriert in der Partitur, der visuelle Eindruck ist ungewöhnlich harmonisch und leicht. Es liegt ein Anflug von erwartungsvoller Spannung in der Luft. Der Betrachter wartet fast darauf, dass die junge Frau die Violine an ihr Kinn legt und die ersten Töne ihres Spiels erklingen. Die starke Konzentration des Autors auf die wahrheitsgetreue Darstellung selbst kleinster Details ist ein direkter Anreiz für eine detaillierte Auseinandersetzung mit diesem großzügig konzipierten Thema.  Ein interessanter visueller Reim findet sich in Form der auf dem Tisch stehenden Statuette, die ein schönes Mädchen in faltigem Gewande darstellt.  Josef Loukota studierte an der Prager Kunstgewerbeschule und anschließend an der Akademie der bildenden Künste bei den Professoren Brožík und Schwaiger.