Lot 196
Jan Švankmajer (1934) FALSCHE SCHILDKRÖTE

45 x 117 x 66 cm (h x b x t)

Rufpreis
180 000 CZK
   |   7 200 EUR
Erzielter Preis
180 000 CZK
   |   7 200 EUR
preis ohne Aufpreis
Verschiedene Arten von Material und Naturprodukte: Panzer, Schädel, Knochen, Geweih, Schnabel, Schneckenhäuser, Kürbis, Plexiglas. Signiert mit ‚Švankmajer J‘. Dieses Exponat einer imaginativen Kreatur, die den Betrachter anzusprechen und ihn in einen inspirierten Dialog zu verwickeln mag, steht repräsentativ für die Objekte aus der sog. handlichen Kunstkammer von Jan Švankmajer. Švankmajers Werk war vorrangig der Philosophie und kreativen Ansätzen des Surrealismus gewidmet. Das Filmschaffen ist untrennbar mit seinen anderen bildnerischen Arbeiten - Zeichnungen, Collagen, Frottagen, Objekten und seinen einzigartigen Experimenten mit der Wahrnehmung künstlerischer Werke über den Tastsinn (die taktile Kunst) - verbunden. In dieser Hinsicht ist sein Werk die Verkörperung des synergistischen Effekts oder, in surrealistischer Sprache ausgedrückt, des universellen künstlerischen Ausdrucks. Diese führende Persönlichkeit der tschechischen Film- und Kunstszene der letzten 40 Jahre betrat die Filmszene in den 1960er-Jahren, in einer Zeit der Tschechischen Neuen Welle. Seinen ersten Film - „Der letzte Trick des Herrn Schwarcewalld und des Herrn Edgar“ - drehte er 1964. Anschließend konzentrierte er sich auf Kurzfilme, die Elemente des Puppenspiels, der Animation und des Spielfilms kombinierten. Internationale Aufmerksamkeit erlangte er 1983, als seine Filme aus den 1960er-Jahren im Rahmen des Internationalen Filmfestival (FIFA) gezeigt wurden. 1988 drehte er seinen ersten Spielfilm „Alice“, der ein weltweiter Erfolg wurde. Danach drehte er mehrere abendfüllende Filme, zuletzt „Insekten“ (2018). Das vorliegende Werk stammt aus der Sammlung von Ivan Melicherčík. LITERATURVERWEIS: Ivan Melicherčík, Kabinet Jana Švankmajera, S. 238–245.