Lot 195
Karel Malich (1924 - 2019) LIGHT–AIR IV

215 x 120 x 105 cm (h x b x t)

Rufpreis
1 900 000 CZK
   |   76 000 EUR
Erzielter Preis
2 400 000 CZK
   |   96 000 EUR
preis ohne Aufpreis
Nirostadrähte, Garn, weiß, rot und schwarz koloriert. Karel Malích begann sich Ende der 1960er-Jahre hängenden Plastiken zu widmen, deren Dreidimensionalität es ihm besser ermöglichte, die Wege von Energieflüssen einzufangen. Seine Ovoide aus Draht stellten eine Extremposition in seinem Werk dar, stellten gleichzeitig aber die innere Verbindung zu der Zeit der Wende von den 1950ern auf die 1960er-Jahre her. Die Arbeit mit Draht, sein künstlerisches Betätigungsfeld während der gesamten 1970er-Jahre, eröffnete Malích den Weg zu freien und masselosen Plastiken, die wie spontane räumliche Zeichnungen wirkten. Seine Objekte aus Draht, die meist nur mit farbigem Garn zusammengehalten wurden und entweder aufgehängt waren oder am Boden lagen, verweisen meist auf die Vorstellung der Energie in der Landschaft und zu Naturereignissen. Dieser weltweit anerkannte Bildhauer, Maler und Grafiker widmete sich nach seinen Studien an der Akademie der bildenden Künste bei Prof. Silovský der Landschaftsmalerei, die anfänglich kubistisch und expressionistisch beeinflusst war, später dann Pastellzeichnungen. Er schuf Reliefs und Plastiken, erste Statuen aus Plexiglas und offene Metallstrukturen. Sein Thema war die Dematerialisierung der Plastiken. In den um die Wender der 1970er auf die 1980er-Jahre entstandenen Zeichnungen begegnen einander Reminiszenzen aus der Jugend und Lichtvisionen, wovon einige Signalcharakter haben. Durch die Analyse der Beziehungen zwischen dem Sehenden und dem Gesehenen hat er Visionen und entdeckt das innere Licht und durchdringt Schichten im Raum und den Existenzzustand, der in den Skulpturen ‚Inneres Licht‘ und ‚Riss im Raum‘ dargestellt ist. In seinem Werk wird die Vergangenheit zur Zukunft und umgekehrt. In den zehn Jahren zwischen 1986 und 1995 konzentrierte er sich insbesondere auf Pastellbilder mit Lichtvisionen. Er bediente sich figuraler und abstrakter, organischer und geometrischer Formen. Die Ansätze von Malích wurden zu Ausgangspunkten der Entwicklung der zeitgenössischen tschechischen Kunst. Seine Werke wurden in einer Reihe von Ausstellungen gezeigt und sie sind in bedeutenden privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. HERKUNFT: Galerie Vera Munro, Hamburg; Sammlung Rudolf Zwirner, Köln am Rhein / Berlin; Galerie Jiří Švestka, Prag; Privatsammlung, Prag. LITERATURVERWEIS: Karel Malich. Wires I Dráty. Prag: VVP AVU, 2005. S. 203. DAS OBJEKT WAR AUSGESTELLT: Galerie Vera Munro, Hamburg (1993); Galerie Peter Pakesch, Wien (1993).