Lot 38
Emil Orlik (1870 - 1932) DIE GÖTTIN MUT

1920er Jahre
Öl auf Leinwand
80 x 60 cm (h x b)
Unten rechts signiert mit „ORLIK“: rückseitige Aufschrift „Die Göttin Mut“

Rufpreis
90 000 CZK
   |   3 529 EUR
Erzielter Preis
100 000 CZK
   |   3 922 EUR
preis ohne Aufpreis

Das Werk von Emil Orlik wird immer noch entdeckt und erfreut sich nicht nur in Tschechien, sondern auch im deutschsprachigen Raum großer Beliebtheit. Dieser einzigartige Künstler, Maler, Zeichner, Grafiker, Fotograf und Pädagoge stammte ursprünglich aus einer großen jüdischen Familie in Prag. Bereits in seiner Jugend zeigte sich sein bildnerisches Talent und dank der Unterstützung seitens des Vaters wurde er zum Studium an der Münchner Akademie zugelassen. In den Jahren 1900-02 unternahm er seine erste Reise nach Asien – China und Japan – , was ihn lange inspirierte und wo er die Technik der japanischen Holzschnitte zu beherrschen erlernte. 1905 zog er dauerhaft von Prag nach Berlin und wurde Mitglied der Berliner Sezession. Er beschickte allerdings laufend auch Ausstellungen in der späteren Tschechoslowakei. Er war Professor für an der Grafikerschule am Kunstgewerbemuseum, die später mit der Berliner Akademie zusammengelegt wurde. 1912 unternahm er eine weitere sehr inspirierende Studienreise in Ausland, diesmal nach Nordafrika, wo er Ägypten besuchte. So, wie er im Bereich des Drucks konkurrenzlos experimentier- und Innovationsfreudig war, so legte er sich auch bei seinen Bildern einen weit reichenden dekorativen Stil zu, der an seine Inspiration anknüpfte, die er aus der außereuropäischen Kunst mitbrachte. Er beschränkte sich auch nicht auf populäre Themen, vielmehr inspirierten ihn Szenen aus dem täglichen Leben. Er gilt als Chronist seiner Zeit, da er in seinen Grafiken viele bedeutende Persönlichkeiten festhielt, darunter u. a. Einstein, Schnitzler, Jannings, Mann u.v.a.m. Seine Werke werden von Sammlern in Tschechien und im Ausland gleichermaßen gesucht.